Montag, 29. September 2008

Great Success!

Das sind die 2 Lieblingsworte von Near. Er ist aus Hawaii, und war jetzt die letzten 2 Tage immer mit uns unterwegs. Gut, so viel haben wir auch nicht mehr erlebt. Am Samstag haben wir uns mit Tom getroffen (der aus dem Zug von UB nach Peking), er hat uns etwas die Kowloon-Halbinsel gezeigt (unter anderem auch den Wellfare-Supermarkt; so muessen wir jetzt nicht mehr im teuren 7-11 einkaufen).
Gestern und heute war dann mehr oder weniger Baden angesagt. Gestern waren wir am Strand auf der Suedseite von Hong Kong Island ... war eigentlich gar nicht so schlecht ... die Wassertemperatur betrug immerhin 27 Grad.
Heute wollten wir uns mal die Straende auf den New Territories anschauen ... naja, sie sind nicht wirklich vorhanden. Man kann sich maximal ein Boot chartern und sich auf ner kleinen Insel absetzen und spaeter wieder abholen lassen, was uns allerdings zu teuer war. Wir sind aber noch etwas herumgelaufen und haben dann auch einen Strand gefunden, der allerdings so verdreckt und vermuellt war, dass wir da nicht baden gehen wollten. Wir wollten schon missmutig wieder zur Bushaltestelle zurueckgehen, ploetzlich haben wir dann ein Schwimmbad entdeckt; und es war sogar kostenlos! Also hatten wir heute doch wieder beides: naemlich Strand und Baden. Oder um es mit den Worten von Near zu sagen: Great Success!

Donnerstag, 25. September 2008

Wieder ein Suplerativ geschafft ...

und zwar war ich heute auf der laengsten Rolltreppe der Welt. Gut, nicht ganz zusammenhaengend, aber insgesamt sind es ca. 800 Meter. Ist schon echt beeindruckend, was die hier in HK gebaut haben.
Gestern war erst mal etwas Shopping dran; Roman und Flo haben sich ein paar Klamotten und andere Souvenirs gekauft -- und ich bin halt mitgelatscht. Hab ein paar Fotos von dem Temple St. Market gemacht ... ich hoffe mal, dass ich das Ganze festhalten konnte.
Apropos Fotos: Ich hab gestern ein paar Bilder hochladen koennen; allerdings sind die noch vollkommen unsortiert und unkommentiert, mal sehen, wann ich das schaffe. Hier erst mal der Link:
http://picasaweb.google.com/haibaer76/China2
Heute war dann etwas Wandern und Sightseeing angesagt. Wir sind erst mal mit der Faehre rueber auf die Hauptinsel (die letzten 2 Tage waren wir erst mal nur auf der Halbinsel Kowloon), haben uns die Wolkenkratzer angesehen, sind wie schon geschrieben mit der Rolltreppe gefahren (nur nach oben, runter mussten wir dann laufen, weil sie nur morgens nach unten faehrt), und dann noch mit der Standseilbahn auf den Victoria Peak hinauf, von wo man eine wunderschoene Aussicht auf die Stadt und die umliegenden kleinen Inseln hat.
Jetzt sitze ich hier wieder im Hostel (uebrigens ne ziemlich abgewrackte Bude ganz oben in einem 16-stoeckigen Haus, welches voller Hostels ist -- aber mit umgerechnet 6 Euro die Nacht die billigste Unterkunft, die man hier in HK finden kann) und blogge ueber den Tag ...

Dienstag, 23. September 2008

Ich hab heut gefroren ...

... und zwar im Bus.
Die Chinesen haben echt ne Macke. Da sind 28 bis 30 Grad draussen; und die stellen im Bus die Klimaanlage auf 17 bis 18 Grad ein. Zum Glueck war das ein 5-Sterne-Bus mit echt bequemen Sitzen, und zusaetzlich gab es auch Decken zum besseren Schlafen; und das, obwohl ich gar nicht richtig schlafen konnte ... ich hab dafuer etwa 100 Fotos allein von der Landschaft und ein paar Doerfern gemacht. Koennt Euch also schon mal drauf freuen, wenn ich wieder zurueck bin.
Unterwegs gab es sogar was zu essen (war im Fahrpreis inbegriffen). Gegen 12.30 (wir sind um 10.oo Uhr gestartet) hielt der Bus abrupt an, die Busbegleiterin weckte alle Fahrgaeste, und dann ging es in die "staatlich verordnete Fuetterung" ... zumindest kam es einem so vor. Raus aus dem Bus, ich wollte mir grad eine Zigarette anzuenden, schon fing einer an, irgendwas auf chinesisch zu schreien ... und alle sind in den Speisesaal. Da gab es dann Reis und verschiedene undefinierbare Sachen. Flo und Roman waren der Meinung, dass es nicht wirklich geniessbar war ... aber ich fuehlte mich irgendwie hungrig. Aber viel Zeit zum Essen gab es nicht; ploetzlich wurde der Speisesaal wieder leer, also sind wir auch mit raus (nicht, dass der Bus noch ohne uns losfaehrt -- wir standen schliesslich irgendwo JWD in China an der Autobahn).
Naja, ShenZen hat uns dann gegen 19.oo Uhr mit dem Beginn eines Taifuns empfangen, also mit Regen. So sind wir nicht zur Grenze gelaufen sondern mit dem Taxi gefahren. Die Grenzkontrolle war dieses Mal wirklich stressfrei, die haben nur unsere Paesse kontrolliert und unser Gepaeck durch so ein "Security-Check-Dings" geschoben ... anscheinend hatten die echt keine Lust darauf, Backpacker auseinanderzunehmen.
Naja, wenn man von an der Grenzstation von ShenZen nach HongKong geht, bleibt man erst mal im Trockenen und kommt so sogar auch zur S-Bahn. Mit dieser sind wir bis Endstation gefahren (in der Naehe davon liegt unser Hostel in einem 16-stoeckigen Gebaeude voller Hostels ganz oben). Ueberall stehen hier solche Schilder rum "Taiphoon Warning Stage 8" oder so aehnlich. Also noch mal fuer alle hier: Falls heute noch irgendwas in den Nachrichten darueber kommt (bis jetzt konnte ich auf tagesschau.de nichts entsprechendes finden), uns geht es gut, wir sind gesund. Maximal morgen koennte ich eine Erkaeltung haben ... wir sind noch mal im Regen raus, was zu essen zu finden. Aber aufgrund der Taifun-Warnung hat fast jede Kneipe zu ... bei McDoof wurden wir dann zum Glueck fuendig ... aber da drin wieder ne Klimaanlage auf Hochtouren. Ihr koennt Euch ja vielleicht vorstellen, wie man sich fuehlt, wenn man nach einem warmen Sommerregen mit durchnaesster Kleidung in einen Raum kommt, in dem es noch deutlich kaelter ist als draussen ... da will man am liebsten in den Regen zurueck; da ist es wenigstens warm (trotz Sturm und Regen sind es naemlich immer noch ueber 25 Grad draussen).
Naja, wir haben aber trotzdem beschlossen, heute erst mal im Hostel zu bleiben ... Flo und Roman haben sich ein 12er Pack KingTsao-Bier geholt; ich hab noch etwas Reiswein uebrig, ich hab 2 Liter Cola gekauft *g*

Montag, 22. September 2008

Jetzt muss ich Euch mal aergern ...

Laut wetter.com sind es zur Zeit in Dresden 12 Grad, und es ist bewoelkt.
Naja, wir waren heute im Pazifik baden bei wolkenlosem Himmel, einer Wassertemperatur von ueber 25 Grad und einer Lufttemperatur von (gefuehlt) deutlich ueber 30. Echt geil ... ich muss sagen: ich war noch nie bei so einer hohen Wassertemperatur irgendwo baden.
Ach ja, ich habe es ja noch gar nicht geschrieben: Wir sind auf Gulang Yu, einer Insel, die zur "Kleinstadt" Xiamen gehoert. Ja, auch Xiamen ist fuer chinesische Verhaeltnisse eine Kleinstadt, hat ja keine Million Einwohner, sondern liegt knapp darunter.
Morgen geht es weiter mit dem Bus nach Hong Kong, die letzte grosse Stadt auf unserer Reise. Ach ja, wahrscheinlich wissen es noch nicht alle: Leider haette der Trip ueber Tibet und Nepal nach Indien unsere Reisekasse gesprengt. Es ist nicht mehr so einfach, ein Tibet-Permit zu bekommen; und ausserdem gab es einen Erdrutsch an der Grenze zu Nepal, so dass da kein Bus von Lhaza nach Kathmandu mehr faehrt und man sich einen Jeep mit Fahrer mieten muesste.
So, und jetzt noch was zu Eurer Schadensfreude: Heute morgen sind wir mit freiem Oberkoerper durch die Stadt glaufen, ohne uns einzucremen. Meine Schultern sind jetzt auch etwas roetlich ... hoffentlich ist es kein richtiger Sonnenbrand geworden; waere echt bloed, morgen mit der Kraxe auf dem Ruecken so rumlaufen zu muessen ... Naja, hoffen wir mal das beste

Freitag, 19. September 2008

Ich will ein Facelifting!!1!einself!

Und zwar so, dass ich wie ein Chinese aussehe. Das ist wirklich nervig hier ...

staendig quatschen einen irgendwelche typen an, ob man nicht ne rolex will ... oder anderen scheiss, wie leuchtende rollen, die man sich unter seine schuhe schnallen kann ...

Das bloede ist schliesslich, dass ich nun mal mein Touristen-Aussehen schlecht verbergen kann ... meine Klamotten sind zwar nicht mehr wirklich sauber, aber ich hab nun mal ein typisches "western face".

Jetzt gibt es aber eine neue Sorte von "Touri-Anquatschern": Und zwar junge Frauen, angeblich "Englisch-Studentinnen" aus der Stadt X ... gut, englisch koennen die relativ gut ... irgendwann fragen die einen, ob man nicht mal eine "Tee-Zeremonie" mitmachen will ... zum Glueck wurden wir ja in Peking schon vorgewarnt: Dort hat sich ein Tourist mal drauf eingelassen ... irgendwie war dann ploetzlich die Frau weg, und er sass dann mit ner 500-Euro-Rechnung allein da ...

Naja, jedenfalls war ich heut mit Flo allein in der Stadt ... wir waren im "China Sex Culture Museum" ... naja, war nicht wirklich berauschend ... aber hat nur 20 Yuan pro Person gekostet. Und ich war endlich mal in einem Restaurant essen, wo es nur eine chinesische Karte gab. Ich hab auf irgendwas gezeigt ... es war dann im endeffekt ein stueck Gefluegel (ob Huhn oder Ente weiss ich jetzt nicht) mit Reis, Gemuese und einer Art "Tomatensuppe", die allerdings nur lauwarm war und wie verduennter Letscho geschmeckt hat.

Und das Essen war leider auch nicht scharf ... das heisst, ich hab auch mein Bier dazu nicht herunterbekommen. Ich muss naemlich noch mal meine Aussage ueber das Bier in China etwas revidieren: Zu scharfem Essen ist Bier wirklich ideal ... absolut der Hammer gegen das Brennen auf der Zunge ...

Donnerstag, 18. September 2008

Nervende "Strassenverkauefer" in Shanghai

So, wir sind jetzt in Shanghai angekommen. Es ist heiss ... und wir waren heute etwas 'shoppen'. Ich hab mir mal ne neue Jeans zugelegt.
Unterwegs wurden wir auf dieser Strasse (sowie beim spaeteren Besichtigen der Skyline von Shanghai) staendig von irgendwelchen Leuten zugelabert. Ob wir nicht ne Rolex kaufen wollen, oder andere Kleidung, Uhren, irgendwelchen Scheixx wie blinkende Rollen fuer die Schuhe ... lauter so einen Schrott eben.
Und man muss sagen: Es ist verdammt schwierig, diese Typen loszuwerden. Gut, Flo hat einen angeschrien mit: "Don't touch me again ... or you will die!" ... ich habe die Frage "Where are you from?" erst mal mit "Simbabwe" beantwortet (sorry, was besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein) ... der Satz "I didn't want to buy such crap one hour ago - why I should by your crap?" bringt allerdings nicht so viel Erfolg ...
Interessant war auch ein kleines Gespraech mit einem, der uns ne "Rolex" andrehen wollte: Wir sagten "Puh, that's a fake!" ... seine Antwort darauf: "No, it's no fake. It's a copy!" liess uns doch schon mal lachen ...
Aber jetzt sind wir hier im Hostel, haben schon mal die Zugtickets fuer uebermorgen gebucht (es geht nach Xiamen, mal einen Tag am Pazifik-Strand entspannen). Und ich hab mir im Supermarkt ne Flasche Reiswein und ne Flasche Cola gekauft. Das heisst, ich kann jetzt erst mal wieder "contributen" *g*

Mittwoch, 17. September 2008

Pauschaltourist ...

... war ich jetzt 4 Tage lang.
Erst haben wir uns in ChengDu die Pandas angesehen. Das heisst, wir haben zusammen mit den Leuten von unserem Hostel eine typische "Touri-Fuehrung" im Park mitgemacht. Aber eines muss man schon sagen: Die Pandas sind aber auch wirklich suess ... Etwas lustig war dann zum Abschluss die Filmvorfuehrung ueber die Panda-Aufzucht (da hat der Park von ChengDu weltweit einen Namen). Das "komische" an diesem Film war, dass der Ton in Englisch war, mit chinesischen Untertiteln. Eigentlich haette ich das anders herum erwartet.
Am naechsten Tag stand dann die 3-Tage-Kreuzfahrt im 3-Schluchten-Damm auf dem Programm. Zuerst mit dem Zug nach Chongquing, wieder "Hard Seat" -- allerdings dieses Mal nur ca. 4 Stunden und damit eigentlich aushaltbar. Danach ging es auf das Kreuzfahrtschiff. Also erst mal mit nem Reisebus zur Anlegestelle (waren ca. 3 Stunden Busfahrt, die meiste Zeit hab ich geschlafen). Dort angekommen wurden wir erst mal vom Personal vor Ort regelrecht genervt. Zuerst haben die uns ueberzeugt, doch eine 4er-Kabine umzuziehen (hatten erst ne 6er-Kabine, die wir uns mit 3 alten Chinesenweibern teilen sollten) ... kostete dann auch 100 Yuan pro Person mehr. Danach sind die uns auf den Sack gegangen, dass wir doch noch ne Karte fuer das "Sightseeing-Deck" kaufen sollten ... wir wollten gerade ein paar Instant-Nudeln essen und eigentlich ihre Ruhe haben. Also haben wir da noch mal 50 Yuan pro Person draufgelegt, damit wir endlich unsere Ruhe haben. Die Leute auf dem Boot haben das uebrigens spaeter noch etwas bereut: Nach so ner Pauschal-Touri-Tempel-Besichtigung wollten wir wieder auf das Sightseeing-Deck (da standen relativ bequeme Plastik-Stuehle) -- und da war abgeschlossen. Wir haben dann aber jemanden gefunden und ihn so lange genervt, bis er uns da aufgeschlossen hat. Immerhin wollten wir ja nur das nutzen, wofuer wir auch bezahlt haben ... ja, die Chinesen muessen noch einiges lernen, was Marktwirtschaft betrifft.
Der 2. Tag verlief recht ereignislos. Die Tour durch die "little Three Gorges" haben wir dann nicht mitgemacht, die sollte noch mal 250 Yuan pro Person kosten. Naja, haben wir also etwas in unserer Kabine geschlafen. So konnten wir dann auch die Fahrt durch die Schluchten geniessen ... eines muss man naemlich den Chinesen lassen: Die haben echt geniale Landschaften.
Am 3. Tag bin ich dann relativ frueh (7.30 Uhr) aufgestanden ... mit im Preis inbegriffen war da noch etwas "Pauschal-Touri-Aktivitaet": Dachenboot-Rennen. Also hab ich mir so eine Schwimmweste (haben wir alle sicherheitshalber bekommen) angezogen und bin in so ein Boot zusammen mit ca. 25 anderen Chinesen gestiegen (Flo und Roman wollten lieber weiter schlafen). Naja, das "Rennen" war irgendwie ein Schuss in den Ofen. Schliesslich verfuegten die Drachenboote auch jedes ueber einen Aussenbordmotor. Aber immerhin haben wir mal ca. 150 Meter gepaddelt ... Sport am Morgen soll ja schliesslich ganz gesund sein. Dann wurden wir weiter durch eine kleinere Schlucht gekarrt zu einer "Live-Performance" -- irgend so ein Theaterstueck in chinesisch. Ich hab da kein Wort verstanden, also bin ich da ein Stueck weiter gelaufen. Man konnte dort naemlich mal ein Stueck die Berge nach oben und sich mal die Schlucht aus der Hoehe anschauen. Dort war es eigentlich ganz angenehm, aber nur so lange, bis die Live-Performance vorbei war. Dann fingen die dort oben naemlich damit an, irgendwelche "traditionelle Chinesische Musik" vom Band aus einer absolut uebersteuerten besch...en Anlage zu spielen. Also bin ich da wieder runter und hab gewartet, bis die uns mit den Drachenbooten wieder zurueck gekarrt hatten. Alles in Allem kann man sagen: Bloss gut, dass man dafuer nicht extra bezahlen musste ... sonst haette ich mein Geld zurueck verlangt ...
Am Nachmittag war dann der "Pauschal-Touri-Hoehepunkt": Die Dammbesichtigung. Vom Schiff heruntergestiegen, sind wir erst mal in den ersten Bus eingestiegen. Dieser hat uns dann erst mal zum "Fuss" des Dammes gebracht. Dort wurden wir in den naechsten Bus verfrachtet ... insgesamt wurden wir 3 mal zu verschiedenen Orten gekarrt, die eigentlich gar nicht so weit auseinanderlagen. Aber vermutlich machen die nur solche Bustouren, damit da keiner auf die Idee kommt, auch mal dorthin zu gehen, wo er nicht hindarf (z.B. direkt auf die Staumauer). Alles in allem hiess das also Rein-In-Den-Bus-Fahren-Aussteigen-Fotos-schiessen-etwas-rumlaufen-wieder-zurueck-in-den-Bus. Und das ganze 3 mal ...
Nach der Dammbesichtigung ging es dann nach Lichiang, wo wir in einen anderen Bus nach Wuhan gewechselt haben. Die Leute im Hostel von ChengDu konnten uns naemlich kein Hostel in Lichiang nennen ... das ist naemlich nur "a small City" -- ist klar, die Stadt hat ja auch nur 4 Millionen Einwohner.
So sind wir dann abends in Wuhan angekommen. Im Prinzip haetten wir sogar noch nen Zug nach Shanghai schaffen koennen, allerdings hatten wir Karten fuer den naechsten Tag bestellt ... und wo wir am Bahnhof ankamen1, gab es keine Karten mehr fuer den Zug. Naja, so muessen wir eben noch einen Tag in Wuhan bleiben. Heut abend geht es dann nach Shanghai.

1 Die Fahrt zum Bahnhof war dann doch recht "interessant". Der Busfahrer hat uns (und noch 3 Australier, die auch mit uns nach Shanghai reisen) irgendwo an nem Taxistand rausgelassen, da sind wir erst ins Hostel (unsere Zugtickets holen), dann mit dem naechsten Taxi zum Bahnhof. Und so wie die Taxi-Fahrer in China fahren: Wenn sich irgendwie noch mal jemand, der bei mir im Auto mitfaehrt, ueber meinen Fahrstil aufregen sollte, dann schicke ich ihn erst mal nach Wuhan zum Taxi-fahren.

Donnerstag, 11. September 2008

"Holzklasse"

Stellt Euch einen Eisenbahnwaggon fuer Personen mit folgender Sitzanordnung vor: links eine Sitzreihe aus 2er-Sitzen, rechts eine aus 3er-Sitzen. Diese Sitze dann immer so gegenueber (wie man das aus frueheren Reichsbahn-Zuegen vielleicht noch kennt). Stellt Euch dann noch vor, dass diese Sitze in etwa den Komfort und die Weichheit bieten, wie sie in deutschen Regional-Express-Zuegen anzufinden ist. Wenn Eure Phantasie dann noch in der Lage ist, in diesen Waggon so viele Menschen sich hineinzudenken, wie Sitzplaetze vorhanden sind (plus noch 5-10 Leute mehr) -- dann wisst ihr immer noch nichts.
Maximal habt Ihr eine sehr vage Vorstellung davon, was es heisst, von Peking nach Chengdu in der Preisklasse "Hart Seat" (das ist die niedrigste) zu fahren. Es kommen ja noch ein paar "Details" dazu:

  • Die ganze Fahrt dauert 26 Stunden

  • Es gibt zwar Ablageflaechen fuer das Gepaeck, die sind allerdings entschieden zu klein. Jeder Reisende hat schliesslich mindestens einen mittelgrossen Koffer dabei ... und unsere Rucksaecke waren auch nicht klein. Sie wurden zum beispiel einfach unter die Sitzreihen geschoben (nicht unter unsere eigenen). Andere hatten so grosse Koffer dabei, dass sie einfach so im Gang oder in dem Bereich zwischen den Waggons herumstanden.

  • Die Sitzreihen sind so eng, dass man nur dann sein Bein ausstrecken kann, wenn man im Gang sitzt.

  • Beim Schlafen haben die Leute verschiedenste Techniken angewendet. Die ohne Sitzplatz zum Beispiel haben sich auf Zeitungen einfach in den Gang zwischen den Waggons gelegt. Es gab in unserem Waggon auch ein Ehepaar, da hat der Mann auf den 2 Sitzplaetzen geschlafen, die Frau darunter


Nun, wir mussten dieses Ticket nehmen; es gab keine anderen mehr. Fuer mehr Komfort haetten wir einen Bummelzug nehmen muessen, der fuer die Strecke 3,5 Tage braucht. Die Leute in den Hostels (im Leo Hostel in Peking und in dem Hostel hier in Chengdu halten uns aber fuer verrueckt).
Allerdings hat die chinesische Bahn gegenueber der Deutschen Bahn dennoch ein paar erhebliche Pluspunkte:

  1. Die chinesische Bahn ist bezahlbar. Fuer die gesamte Strecke (knapp 1.500 Kilometer Luftlinie) haben wir umgerechnet ca. 26 Euro pro Fahrkarte bezahlt. Und da waren auch noch 3 Euro Provision dabei, die wir uns haetten sparen koennen, wenn wir chinesisch sprechen wuerden.

  2. Es gibt mehrere TFT-Monitore in jedem Waggon, die nicht nur Werbung fuer die chinesische Bahn zeigen, sondern auch richtiges Fernsehprogramm. Dieses war sogar einigermassen abwechslungsreich: So ne Art "MTV China" mit Videos der "Chinese Backstreet Boys Copy" (keine Ahnung, wie diese Boy-Band hiess), irgendner Art "Soap", ich kann mich auch an eine Komoedie erinnern (allerdings nur in chinesisch, vom Text hab ich also nix verstanden), zum Schluss kam dann sogar noch ein Film mit englischen Untertiteln (der allerdings totaler Muell war -- irgend so ein Fantasy-Kung-Fu-Schwachsinn ... hab ihn trotz dieser Untertitel nicht wirklich kapiert).

  3. Es gibt kostenloses heisses Wasser fuer Tee und Instant-Nudeln.

  4. Alle paar Minuten kommt jemand vorbei, der entweder kleine Snacks (irgendwelche Suppen) oder auch komplette Essensgerichte verkauft. Andere Angestellte kommen vorbei und verkaufen andere Getraenke. Wieder andere sammeln den Muell ein und fegen den Fussboden.

  5. Zwischen den Waggons gibt es einen Bereich, in dem man rauchen kann. Bloss gut ... ich glaube, ich waere sonst irgendwann durchgedreht ...

  6. Ordnung muss sein. Um 22:00 Uhr kam tatsaechlich ein Bahnangestellter durch den Waggon und hat an jedem Fenster die Gardine zugezogen. Anscheinend muss der Zug nachts von aussen eine gewisse "sozialistische Einheitlichkeit" vorweisen ... gut, das ist nicht wirklich ein Pluspunkt ... aber direkt negativ war das nun auch wieder nicht.


Die Zugfahrt selbst war zwar anstrengend, aber nicht so schlimm, wie ich befuerchtet hatte. Ich hatte mich ja auch ordentlich "vorbereitet" und mir eine 500ml-Flasche Reiswein (55 % Alkoholgehalt) und eine 2,5l-Flasche Cola gekauft. Ist auch bis auf die letzten 100 ml leer geworden.
Was in meinen Augen anstrengender war, war die eigentliche Fahrt zum Flughafen. Mit vollgepackter Kraxe, die wahrscheinlich fast halb so schwer war wie ich, ging es dann die 10 Minuten Fussweg zur Bushaltestelle (wir mussten zum Bahnhof Peking West, ein ganzes Stueck ausserhalb). Dort angekommen mussten wir auch nicht allzu lange warten, bis der "richtige" kam. Allerdings war der so uebermaessig voll, dass wir keine Chance hatten, da einzusteigen. Also haben wir uns fuer ein Taxi entschieden. Aber angesichts unserer Rucksaecke war kein einziger Taxifahrer bereit, Geld mit uns zu verdienen. Also wieder zurueck zur Haltestelle. Unterwegs den ersten kleinen Wutausbruch bekommen, wo mir neben dem ganzen Geschleppe auch noch so ein typischer "Strassenhandelschinese" seinen Schrott andrehen wollte: Nein! Ich will Deine beschissene Fake-Rolex nicht kaufen!!!. Hat aber gewirkt ... dann ist mir keiner dieser Typen mehr auf den Geist gegangen.
Der naechste Bus fuhr zwar eine andere Linie, hatte aber das gleiche Ziel ... und er war nicht ganz so voll. Also wieder rein in den Bus und ab zum Bahnhof. Dort angekommen, gleich das naechste Problem: Wo muessen wir den nun hinein zu unserem Zug? Also erst mal in die "Entrance-Hall" hinein, dazu den Rucksack absetzen, weil ja wieder etwas "gefuehlte Sicherheit" gespielt werden musste ... und nach dem Durchleuchten wieder aufsetzen. War natuerlich die falsche Halle ... naemlich nur die, wo man Tickets kaufen konnte. Also wieder raus und in die Wartehalle. Dort das alte Spiel: Rucksack absetzen, Security-Check, wieder aufsetzen ... dann kamen wir aber noch nicht zum Bahnsteig sondern in die Wartehalle. Dort also wieder den Rucksack abgesetzt und gewartet, bis wir auf den Bahnsteig durften. Hier war uebrigens der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mich zum ersten Mal im Urlaub gefragt hab: Warum hab ich eigentlich keinen Pauschalurlaub mit 5-Sterne-All-Inclusive gebucht?
Aber nachdem ich mich mit Hilfe des chinesischen "Sozialismus" gestaerkt hatte (in dem ich mir nen BigMac, ne Pommes und ne Cola bei McDoof am Pekinger Bahnhof geholt habe), dann endlich in den Zug gestiegen bin und die ganzen Leute gesehen habe, kam mir auch die Antwort auf die Frage in den Sinn: Weil ich so etwas sonst nie erlebt haette ... und jetzt, wo ich diesen Blogeintrag hier schreibe, kann ich nur sagen: Alles in allem war es dennoch irgendwo genial ...

Dienstag, 9. September 2008

Mein "Beitrag" zur chinesischen Kultur ...

... ist Reiswein gemischt mit Cola. Ist einigermassen trinkbar (Reiswein pur hat ca. 55 Prozent Alkohol und schmeckt ueberhaupt nicht) und auch preiswert. Aber Havanna Club hab ich hier noch gar nicht gesehen, und Bacardi ist einfach mal zu teuer (umgerechnet 3,40 Euro fuer die "Arbeitsgrundlage"). Die Reiswein-AG kostet mich hier in der Bar vom Leo-Hostel umgerechnet nur 80 Cent ... leicht teurer als das Bier, was nur 60 Cent kostet. Aber waehrend mir das russische und mongolische Bier noch geschmeckt hat, liegt mir das chinesische nicht so sehr ...

Morgen, wenn wir nach Chengdu fahren, werd ich mal ausprobieren, wie das mit dem Kater ist, wenn man viel mit Reiswein "arbeitet". Aber gerade morgen wird viel davon noetig sein. Wir haben leider nur "Hard Seat" (die niedrigste Klasse) bekommen und muessen dort 26 Stunden Zugfahrt aushalten ...

Der "Propaganda-Day" verlief nicht so wie geplant. Zunaechst sind wir etwas zu spaet am Tianmen-Square angekommen, so dass wir nur noch die letzten Zentimeter des Flagge-Hissens mitbekommen haben. Dann haben Roman und Flo sich noch mal hingelegt (ich war zu wach, um noch weiter schlafen zu koennen), und dann haben wir auch noch Mao verpennt. Naja, vielleicht schaffen wir das morgen noch. Also haben wir uns dann mal die Verbotene Stadt angesehen ... beeindruckend ist da wieder mal, wie riesig die ist ... ansonsten ist die recht langweilig. Haeuser und Tempel in diesem Baustil eben ... und davon eins am anderen.

Zum Abend dann noch etwas kulinarisches: Wir haben mal Esel und Hund probiert ... war beides echt lecker. Das Schweinefleisch, was wir als "Backup" bestellt haben, war jedoch etwas der Reinfall: Fast ausschliesslich Fett am Knochen. Ich freu mich ja schon so auf Chengdu, wo wir vermutlich nur noch auf der Speisekarte zeigen koennen: Hmmm ... diese chinesischen Schriftzeichen hier sehen ganz gut aus, ich bestell das mal ...

Also, ich werd mich jetzt erst mal vermutlich die naechsten 48 Stunden nicht mehr melden. Bis spaeter ...

Chinglish and more ....

Was ich schon immer mal hier schreiben wollte: Die haben hier tolle Hinweisschilder, die in einer Sprache verfasst sind, die der "Lonely Planet" als Chinglisch bezeichnet. Damit ist gemeint, dass hier in China manche Schilder Wort fuer Wort einfach ins Englische uebersetzt werden.

So sind zum Beispiel am Sommerpalast offene Beleidigungen verboten ("No open Flames"). Auch viele Werbeschilder lesen sich einfach lustig, selbst fuer jemanden wie mich, dessen Muttersprache nicht Englisch ist.

Weiterhin gibt es auch noch tolle Verkehrsschilder. In Peking und Umgebung sieht man des oefteren Schilder, nach denen es verboten zu sein scheint, mit einem explodierenden Auto zu fahren. Auf manchen Strassen darf man auch keine Elefanten auf den Dachgepaecktraeger laden, anderswo keine Giraffen.

Allerdings glaube ich kaum, dass die Verkehrsschilder hier von vielen Chinesen beachtet werden. Anscheinend ist es in ganz Asien ueblich, dass die Leute alle fahren, als haetten sie ihren Fuehrerschein in der Lotterie gewonnen -- auch auf Landstrassen. Durchgezogene Mittellinien zum Beispiel scheinen hier nur so was wie "Kunst" zu sein ... es haelt sich einfach niemand daran. Auch vorausschauendes Fahren ist hier fuer viele ein grosses Geheimnis. So ist es durchaus ueblich, dass ein LKW oder Bus nicht nur einen anderen LKW ueberholt sondern auch noch den unmittelbar hinter diesem anderen LKW "klebenden" PKW, der auch nur auf eine entsprechende Luecke im Gegenverkehr wartet. Laengerer Ueberholweg? Und das vielleicht auch noch vor einer Kurve oder Bergkuppe? Kein Problem -- falls unerwartet Gegenverkehr auftauchen sollte, dann faehrt man einfach wieder ein Stueck rechts rueber und laesst das gerade ueberholte Fahrzeug sowie das entgegenkommende einfach auf den Seitenstreifen ausweichen. Als Europaeer sollte man bei solchen Fahrten einfach versuchen zu schlafen -- besonders, wenn man auf der Rueckbank sitzt. Dort kann man sich eh nicht anschnallen, und im Wachzustand schiebt man da nur unnoetig Panik ...

Montag, 8. September 2008

Was man auf der Grossen Mauer beachten sollte

Also, wir waren ja heute auf der Mauer. Ich muss ehrlich sagen: WOW!!1!einself!. Wir sind von JinShanLing nach Simatai gelaufen ... insgesamt sollten das etwa 10 km gewesen sein. Es war zwar anstrengend -- aber wer wie ich beim Bund war, der wird sagen: Gegenueber einem 20km-Gefechtsmarsch war das immer noch ein Spaziergang.
Hier aber noch ein paar Dinge, die Ihr beachten solltet, wenn Ihr aehnliches vorhabt:

  1. Wir sind erst mal mit dem Bus ca. 80 km gefahren. Man sollte auf's Klo gehen, bevor man in den Bus einsteigt :-)

  2. Nehmt viel Wasser mit. Da gibt es zwar jede Menge Einheimische, die einem Wasser verkaufen wollen; das ist allerdings recht teuer, zumindest fuer chinesische Verhaeltnisse (AFAIK so um die 10 Yuan pro 0,5l-Flasche)

  3. Nehmt Geld mit. Es kostet nicht nur der Eintritt in LiShanLing 50 Yuan; wenn man dann Simatai erreicht, kommen noch mal 40 Yuan dazu. Ausserdem muss man ueber eine Haengebruecke, wo man noch mal 5 Yuan berappen muss.

  4. Nehmt ausreichend Zigaretten mit. Die Wasser-Verkaufs-Leute wollen Euch zwar allen moeglichen Muell wie Cola, Bier, T-Shirts ("I climbed the Great Wall"), ChopSticks und Postkarten andrehen -- aber niemand hat dort Kippen :-( Ich musste ganz schoen rationieren


Sonst haben wir heute nicht allzu viel erlebt. Meine Visa-Verlaengerung werden wir wahrscheinlich in Shanghai machen, weil das hier in Peking bis zu 10 Tage dauert. Jetzt werd ich gleich ins Bett gehen; wir haben morgen nen kleinen "Propaganda-Tag" vor uns: Wir wollen uns morgen das Flaggenhissen am Tiananmen-Suare anschauen, und danach vielleicht noch ins Maosoleum. Wenn ich schon Lenin in Moskau ausgelassen hab, so wollte ich mir doch wenigstens mal Mao reinziehen ...
Also dann, meine lieben Leser: Gute Nacht!

Sonntag, 7. September 2008

Spass mit der Pekinger U-Bahn

So, gestern hab ich ja schon vom Feuerwerk anlaesslich der Eroeffnungsfeier der Paralympics geschrieben. Da wurde ja einfach mal das Stadtzentrum abgeriegelt ... und "unsere" U-Bahn erst mal 3 Stationen weiter geschickt als wir eigentlich fahren wollten.
Heute hiess es einfach mal "The next station is the terminal station" ... und das, obwohl wir mit der Bahn gefahren sind, die einen Ring faehrt und somit keine Endstation hat. Aber der Zug hielt an der Haltestelle an, und ploetzlich kam da eine Polizistin rein, die irgendwas laut auf chinesisch gebruellt hat, worauf alle (einschliesslich uns) ausgestiegen sind.
Dann hab ich noch festgestellt, dass ich mich in der Pekinger U-Bahn ja wirklich total sicher fuehlen kann. Waehrend des Security-Checks, bei dem ich ja einfach durchgehen darf, weil ich ja alles in meine Hosentaschen stecke (wie ich berichtete), gab es da ploetzlich stress mit einer Chinesin, die vergessen hatte, ihr kleines Schweizer Taschenmesser aus ihrer Handtasche zu nehmen.
Sonst gab es vom heutigen Tag nicht sooo viel zu berichten. Wir waren mal kurz in der City in einem Shopping-Tempel, in dem es ungefaehr so aussah wie bei uns in der Altmarkt-Galerie (nur um Laengen groesser) ... wo ich mich erstmal tatsaechlich noch mal daran erinnern musste, dass China kommunistisch ist. Danach sind wir mal kurz an der Forbidden City gewesen, haben dann aber festgestellt, dass die in 2 Stunden schliessen wird. Also sind wir dann nach Norden gefahren, um uns mal einen dieser Hutongs anzuschauen ... ja, das war eigentlich nicht schlecht ... nur Flo und Roman mussten Shopping machen, worauf ich eigentlich keine Lust hatte. So besonders guenstig ist es da uebrigens auch nicht gewesen ... allerdings hat Flo eine CD mit chinesischem Punkrock fuer umgerechnet 3 Euro ergattert. Ja, wir haben eine originale CD gekauft - und das in China! *gg*. Zum Abendessen haben wir uns etwas "abzocken" lassen ... wir hatten insgesamt 144 Yuan (also 14,40 Euro) bezahlt. Also folgender Merksatz: Gehe in China nie in ein Restaurant, wo einen die Leute hereinwinken und das ueber eine englische Speisekarte verfuegt. Die anderen Tage haben wir jetzt immer in rein chinesischen Restaurants gegessen, wo man wirklich keine Speisekarte erkennen konnte, und wo die Leute einen nicht verstanden haben. Essen ordern kann man ja trotzdem (z.B. indem man auf das zeigt, was am Nachbartisch steht). Und wir sind zu dritt immer fuer unter 5 Euro satt geworden und konnten auch trinken.
So, jetzt werden wir mal langsam ins Hostel zurueckgehen, noch was trinken (dieses Mal kein Bier, das chinesische schmeckt mir nicht). Morgen wollen wir zeitig aufstehen, ich will mich morgen mal um meine Visa-Verlaengerung kuemmern; und die Grosse Mauer wollen wir auch mal sehen ...

Samstag, 6. September 2008

Der Sommerpalast und das Feuerwerk

So, nun sind wir also den zweiten Tag hier in Peking. Laut Lonely Planet soll man sich da ruhig mal den Sommerpalast ansehen. Gesagt - getan, wir sind da also hingefahren ... mit der U-Bahn. Da gab es zunaechst mal den "Security Check", an dem man vorbei musste. Flo und Roman mussten ihre Taschen durch einen Scanner schieben; ich durfte interessanterweise einfach so da durchgehen, obwohl die Taschen meiner Hose aufgrund ihres Inhaltes (Portemonnaise, Reisepass, Zigaretten, Kamera) ziemlich ausgebeult aussahen. Da fuehlt man sich doch gleich viel sicherer ...
Nach nur 2 Mal Umsteigen sind wir dann auch angekommen aus der U-Bahn raus und zum Palast gelaufen. Hier mal ein paar Eindruecke von der Stadt:
1. Peking selbst ist eine ziemlich saubere Stadt, zumindest, was die Strassen und Fusswege betrifft. Es stehen auch alle 200 Meter Abfallkoerbe herum ... und auf den Fusswegen getraut man sich kaum, auch nur eine Zigarette anzuzuenden. Die Luft dafuer ist so stark voller Smog, dass es unmoeglich ist, ueberhaupt das Wetter festzustellen. Obwohl der Himmel nahezu wolkenlos war, hatte man den Eindruck, er waere total bedeckt. Es ist nahezu unmoeglich, ein Gebaeude zu erkennen, was auch nur 2 Kilometer entfernt ist (selbst Hochhaueser sieht man da nur noch schemenhaft).
2. Zur Zeit sind ja die Paralympics. Das bedeutet, dass an nahezu jeder Strassenecke ein paar "Volunteers" stehen, die sofort zu einem gelaufen kommen und ihre Hilfe anbieten, sobald man etwas orientierungslos dasteht und auf eine Karte schaut. Bin ja mal gespannt, wie das dann in Chonquin und Shanghai sein wird ... hoffentlich gewoehnen wir uns hier in Peking nicht zu sehr an so einen Service.
3. Es gibt hier zwar eine Menge Internetcafes, aber wir haben bisher noch keines gefunden, in welchem es mal auch moeglich ist, eine USB-Kamera anzuschliessen. Laut Aussage der Leute in unserem Hostel scheint es da auch in ganz Peking nichts zu geben, sie verweisen uns auf die hier herumstehenden Rechner, bei denen die Verbindung aber auch viel zu lahm ist, um mal eben 50 MB oder mehr upzuloaden. Das heisst, dass es wahrscheinlich so schnell leider keine neuen Fotos fuer Euch geben wird und wir uns mit einer Menge SD-Karten eindecken muessen :-(
Als wir dann heute Nachmittag/Abend zu unserem Hostel zurueckwollten, mussten wir ploetzlich feststellen, dass das Pekinger Stadtzentrum von der Polizei nahezu komplett abgeriegelt war. Zunaechst konnten wir nicht dort aus der U-Bahn aussteigen, wo wir eigetlich wollten, sondern mussten noch 3 weitere Stationen bis zum Bahnhof fahren. Dort angekommen, haben wir uns dann entschieden, erst mal was zu essen zu suchen. In einer Nebenstrasse sind wir dann auch fuendig geworden (es gab da zwar auch McDoof und KFC am Bahnhof -- aber so was muss man sich ja im Urlaub, vor allem in China, bestimmt nicht antun). Die Speisekarte dieser Kneipe war komplett in chinesisch, und auch das Englisch des Inhabers ging kaum ueber "Hello" hinaus. Bloss gut, dass die Leute am Nebentisch auch gerade am Essen waren. Sie hatten mit Fleisch gefuellte Teigtaschen sowie einen Nudel-Mix vor sich stehen. So konnten wir dem Kellner relativ einfach deutlich machen, dass wir das Gleiche wollten. Ich muss sagen: Es war sehr lecker. Die Nudeln waren zwar kalt, die Teigtaschen dafuer um so waermer. Und nein, ich will nicht wissen, was fuer eine Art Fleisch das eigentlich gewesen ist ...
Nachdem wir uns gestaerkt hatten, wollten wir dann zurueck zum Hostel. Wir waren ja am Bahnhof, und den Weg sind wir schon einmal gelaufen. Wir sind jedoch nicht allzu weit gekommen, denn ploetzlich gab es da eine Absperrung -- zumindest fuer Fussgaenger. Fahrraeder und Autos durften da noch weiterhin durch, warum auch immer. Nach einer langen Odysee, wo dann irgendwann ein Polizist mal ein Absperrband fuer uns hochhob, sind wir dann endlich wieder auf den Weg zu unserem Hostel gekommen. Zum Glueck gab es dann auch noch ein tolles Feuerwerk auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Und alle Achtung! Ja, die Chinesen verstehen wirklich was davon!
So, jetzt ist es auch schon wieder recht spaet geworden; ich geh jetzt erst mal ein Bier trinken *gg*

Beijing -- First Day

Da sind wir nun also in Beijing angekommen. Im Zug haben Flo und Roman festgestellt, dass das Hostel nicht so weit vom Bahnhof entfernt ist, also haben wir uns entschieden, zu Fuss dahin zu laufen. War auch tatsaechlich nicht so weit (wir haben uns nur einmal verlaufen).
Anschliessend sind wir dann noch essen gewesen, und zwar im "...-Roast Duck" (den richtigen Namen hab ich im Moment vergessen) ... und das war der absolute Hammer. Alles in allem war es zwar nicht wirklich billig (insgesamt 305 Yuan, also ca. 30 Euro fuer eine Ente inklusive Beilage und Getraenke), aber das war es wirklich wert. Schon das ganze Ambiente ... ein fuenfstoeckiges Gebauede (wir waren im 4. Stock essen) ... insgesamt waren 5 Kellner nur dafuer zustaendig, uns zum Tisch zu leiten ... dann wurde die gebratene Ente am Tisch zerlegt ... alles in Allem der echte Wahnsinn ... und geschmeckt hat es natuerlich auch ...

Chinesische Zuege sind geil

Also wirklich ... als wir in Ulaan Baatar in den Zug nach Beijing gestiegen sind, war ich echt mal ueberrascht.
Klimatisiert, 4 TFT-Monitore mit Kopfhoerern, einer Zugbegleitung, die kostenlosen Tee und Kaffee (leider nur irgendwelcher amerikansicher Instant-Muell -- ich hatte vorher gedacht, die Amis wuessten, wie man Kaffee macht) bringt ... ich konnte nur sagen: WOW. Und das in der 2. Klasse. Wie ist denn da die 1. Klasse? Sieht die Begleiterin dann vielleicht besser aus und laeuft oben ohne rum?
Gut, nach einer gewissen Zeit habe ich dann doch gemerkt, warum das nur die 2. Klasse ist. Bei den TFT-Bildschirmen konnte man sich den Film nicht aussuchen ... es lief "Triple X" auf englisch ... leider hatte anscheinend die DVD einen Sprung, so dass der Film nach ca. 30 Minuten wieder von vorn begann.
Dann mussten wir feststellen, dass unsere "Wagen-Service-Tante" nur chinesisch sprach und keine Silbe englisch oder irgend eine andere Sprache verstand. Wie konnte ich auch in so einem internationalen Zug, der zu ueber 95 Prozent mit nichtchinesischen Touristen besetzt ist, etwas anderes erwarten?
Leider wollen Flo und Roman unbedingt den billigen Wodka kaufen (von dem ich auch in etwa die doppelte Menge trank als sie), so dass ich dummerweise am naechsten Tag heftige Kopfschmerzen hatte ... deswegen gibt es auch nicht so viele Fotos von China aus dem Zug heraus.
Die Grenzkontrolle war enstpannter als erwartet. Ich musste dieses Mal zwar etwas mehr auspacken, aber als sie dann mein Buch "Konfuzius" gesehen haben, da waren die Kontrolleure durchaus begeistert. Interessanterweise haben sie sich fuer das Buch "Machtwahn" von Albrecht Mueller ueberhaupt nicht interessiert, obwohl dieses offen auf meinem Bett herumlag.
Vom Umspurvogang (welcher notwendig ist, weil China eine andere Spurbreite hat) selbst hab ich nicht allzu viel mitbekommen, weil der Wodka mittlerweile zu wirken anfing.

Freitag, 5. September 2008

Ich hab's geschafft ...

... ich sitze hier in Beijing, an einem Rechner im Hostel, an dessen Tastatur das e etwas klemmt. Deswegen hier erst mal nur ein kurzes Lebenszeichen von mir.

Die Grosse Chinesische Firewall laesst mich bloggen, morgen abend gibt es dann hoffentlich auch Fotos und 2 kurze Berichte ueber chinesische Zuege und wie ich den ersten Tag in Beijing erlebt hab.

Mittwoch, 3. September 2008

Morgen geht's nach China

Um 8.oo Uhr rollt unser Zug hier los ... dann sind wir endlich aus dieser daemlichen Stadt raus. Einkaufen muessen wir auch noch (wieder Wodka und Instant-Nudeln).
Jetzt weiss ich nicht, inwiefern blogger.com (mein Bloganbieter) von der Grossen Chinesischen Firewall gesperrt wird.

Update: Mein Blog funktioniert auch in China. Jetzt muss nur noch Picasa gehen, dann bin ich vollends zufrieden.

What happened to Happiness Land?

Gestern Nachmittag/Abend waren wir in Ulaan Baatar's ehemaligem Vergnuegungspark. Hier der Eingang:


Laut dem Lonely Planet aus dem Jahr 2005, den Flo hier in UB gekauft hat, koennte man da angeblich noch Riesenrad fahren, was allerdings nicht mehr moeglich war, weil das Riesenrad so aussah:


Was man hier jetzt nicht so genau sehen kann, ist die Tatsache, dass es im unteren Bereich zerbrochen war und sich maximal noch durch den Wind etwas bewegte (eher leicht pendelte).
Aussderdem sollte man auch im Sommer mit einem Ruderboot in einem See paddeln koennen (und im Winter darauf Schlittschuh laufen). Aber dieser See sah so aus:


Insgesamt ist "Happiness Land" ein recht trostloser Ort, in dem man sich mittlerweile alles Andere als "happy" fuehlt. Mit dem "toten" Riesenrad, der kaputten Mini-Achterbahn, den Seen ohne Wasser und den vor sich hinrostenden Sitzgelegenheiten -- all das zwischen wild wuchendern Graesern und Straeuchern kam hier so eine gewisse "Endzeitstimmung" auf ... es wirkte alles irgendwie gespenstisch.
Was genau ist eigentlich geschehen? Wie konnte das alles so verfallen? In dem einen ehemaligen "Bedienerhaeuschen" hing dann auch noch ein Zettel auf mongolisch, welcher ein Datum vom November 2005 trug. Also gehen wir mal davon aus, dass zumindest Teile des Parks noch bis vor 3 Jahren in Betrieb waren. Bisher konnten wir auch noch nicht in Erfahrung bringen, was da nun genau vorgefallen ist. Ging der Betreiber vielleicht Konkurs? Wurde das Ganze bei irgendwelchen Randalen zerstoert (es sah allerdings schon so aus, dass es nicht erst bei den Unruhen vor ca. 2 Monaten kaputt gegangen ist)? Vielleicht kann einer von Euch Lesern das mal in Erfahrung bringen.
Ich habe extra fuer Happiness Land ein neues Album angelegt. Die meisten Bilder sind ohne jegliche Kommentare, die sind hier IMHO auch nicht noetig.

Montag, 1. September 2008

Wir haben das Nachtleben getestet ...

Und das unterscheidet sich auch nicht so sehr von dem bei uns ... es spielt irgendne Cover-Band, und wenn die nicht spielt, dann kommt eben so ein bisschen "Chart-Techno" aus der Konserve ...
Eigentlich wollte ich erst gar nicht mit ... und eigentlich wollten wir auch nur maximal ein Bier trinken. Aber als Roman und Flo sich dann ein zweites bestellt haben, hab ich dann auch mal relativ viel Geld (insgesamt 9000 Tugrit) fuer 2 Arbeitsgrundlagen ausgegeben (OK, die hatten nur Bacardi, aber keinen Havanna; dafuer allerdings mit 5 cl).
Sonst gibt es vom gestrigen Tag nicht wirklich was zu berichten ...
Aber es gibt neue Fotos (auch aus Terelj).
Hier noch mal der Link:
http://picasaweb.google.co.uk/haibaer76/Mongolia

2 Tage Terelj

So, dann haben wir also (wie ich schon angekuendigt hab), die Tour nach Terelj gestartet. Morgens kurz nach 8 sind wir in den Minibus vom Guesthouse gestiegen, um die ca. 1,5 Stunden Fahrtzeit auf uns zu nehmen.
Angekommen sind wir dann so am fruehen Vormittag in einem kleinen "Camp", welches aus einem Haupthaus und 5 oder 6 Jurten bestand. Auch bei den Jurten hat mittlerweile der Westen Einzug gehalten, die Aussenhaut besteht mittlerweile nicht mehr aus Tierfellen sondern aus einer Plastik-Plane.
Nachdem wir unser Mittagessen eingenommen hatten (war im Preis mit inbegriffen und liess sich durchaus als "westliche Mahlzeit" bezeichnen -- eine Mischung aus Reis, Fleischstuecken, Gemuese und kalten Pommes), haben wir dann so ein 2-stuendiges "Show-Festival" mitbekommen. Flo hat sich in seinem Blog ja schon genuegend darueber ausgelassen; auch ich wollte da nur noch weg. Bin allerdings nicht ganz so weit gegangen wie der Flo, weil ich mich irgendwie durstig fuehlte und das Wasser in der Jurte lag.
Naja, ca. 2 Stunden spaeter wurden die deutschen Pauschal-Touris wieder in ihre Busse verfrachtet und zurueck nach Ulaan Baatar gekarrt. Dann war endlich Ruhe.
Kurze Zeit spaeter war dann auch das beruehmt-beruechtigte "Horseback-Riding". Jaa, ich auf nem Pferd, ich hatte mir schon das Schlimmste ueberhaupt ausgemalt ... aber dann war es einfach mal nur genial. Der schwierigste Teil bestand zunaechst darin, das Pferd dazu zu bekommen, dass es ueberhaupt erst mal loslaeuft, was dann aber irgendwie auch ging. Nachdem wir vom Reiten zurueck waren, gab es Abendessen, Sterne gucken, Wodka+Bier trinken ... wir sind dieses Mal sogar vor Mitternacht ins Bett gekommen (es wird verdammt kalt, wenn die Sonne weg ist).
Am naechsten Tag stand dann "Full Day Horse Back Riding" auf dem Programm. Gut, es waren dann effektiv auch nur ca. 4 Stunden; aber da wir auf dem Rueckweg etwas in Zeitnot geraten sind und unser Fuehrer dann die Pferde etwas antrieb, war ich dann auch froh, wo es vorbei war. Mein Ar... tat mir naemlich verdammt weh (und tut es heute, 2 Tage spaeter, immer noch etwas *g*).
Leider konnte ich nicht mitkommen, als Flo und Roman sich auf den Weg gemacht haben, um noch ein paar Bier fuer den Abend zu kaufen (aufgrund zu starker Schmerzen); so hab ich dummerweise deren Erlebnisse mit der einheimischen Bevoelkerung verpasst :-(
Am Montag ging es dann wieder zurueck nach UB, in die schlimmste Stadt, die man sich vorstellen kann. Aber Flo und Roman mussten ja noch mal bei der indischen Botschaft wegen ihres Visums vorbeischauen (Ich hab inzwischen ein China-Visum, wenn auch nur fuer 20 Tage; muss das also noch verlaengern). Bloss gut, dass sie das gemacht haben, eigentlich wollte der Botschafter das Visum erst am Donnerstag geben, was dann allerdings nix bringt, weil wir ja schon am Do. in der Fruehe in den Zug nach Peking steigen wollen.